Der 8. Zeißiger Trachtenball begann traditionellen mit dem Einmarsch der Trachtenpaare in den Saal der Gaststätte „Grüner Kranz“ und der sich anschließenden knapp 10-minütigen Polonaise, die in diesem Jahr von Heidi Forche dirigiert wurde. Nach der Corona bedingten Absage im vergangenen Jahr war es für Gabriela Linack von der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig, die bisher alle Trachtenbälle organisierte, eine Zitterpartie. „Bis vor 2 Wochen hatten sich nur 60 Personen angemeldet und wir überlegten, ob wir erneut absagen müssen. Aber dann begann der Run auf die Anmeldungen“, erzählt Gabriela Linack.
In einer kurzen Ansprache in sorbischer und deutscher Sprache begrüßte sie die rund 135 Gäste aus den drei sorbischen Trachtengebieten des Spreewaldes, aus Schleife und rund um Hoyerswerda. Komplett wäre das Ensemble mit der katholischen Tracht – vielleicht beim nächsten Ball. Unter den Gästen befanden sich Mitglieder des Sorbischen Trachtenvereins Seidewinkel, des Heimat- und Trachtenvereins Burg/ Spreewald, dem Njepila Hof Rohne, dem Heimatverein Neustadt/Spree und Vertretern der Standverwaltung Hoyerswerda mit dem Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh und seiner Gattin. In diesem Zusammenhang dankte sie dem Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung für die umfangreiche Unterstützung und dem großen Verständnis für die Angelegenheiten der Sorben.
Erstmalig beteiligten sich Mitglieder des Jugendclubs, des Sorbischen Kindervereins und des Kulturvereins aus Zeißig. Besonders erfreulich auch, dass komplette Familien zeigten, wie die sorbische Tracht und die Traditionen an die nachfolgende Generation weiter gegeben werden, so wie bei Familie Jens Sarodnik aus Zeißig, Familie Dirk Nasdalla aus Hoyerswerda und Familie Ronny Kowalick aus Neustadt/Spree, die sogar mit drei Generationen vertreten war. „Wo sollen wir unsere Zwillinge sonst lassen?“, erklärte Vater Ronny mit einem Augenzwinkern.
Großes Interesse an den Klängen der Lausitzer Blasmusikanten aus Welzow zeigten auch Gäste aus Zeißig, Spohla und Neida, die keine Tracht trugen, aber große Sympathien für die sorbische Kultur empfinden. Für einige spontan erschienenen Gäste mussten extra noch zwei Tische aufgestellt werden.
Die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig als Gastgeber präsentierte im Laufe des Abends auch zwei Tänze, die von der Trainerin Helga Hansch speziell für solche Anlässe choreografiert wurden. Ein insgesamt gelungener Abend mit toller Stimmung bis zum Schluss.