Es kann eigentlich nichts Neues von der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig berichtet werden, denn Corona hat uns vollständig ausgebremst und uns letztendlich eine eineinhalb-jährige Trainingspause beschert. Bis auf unser Vereinsgrillen und die Jahreshauptversammlung waren alle anderen Aktivitäten ins Wasser gefallen.
Die ersten Tanzproben des Jahres 2021 haben zwar gezeigt, dass die lange tänzerische Untätigkeit ein paar Lücken offen legte, aber wir waren froh, dass der Sorbische Heimattag wieder in vollem Umfang stattfinden konnte und wir endlich wieder unsere Tracht anziehen konnten.
Am Sonntag, dem 11. Juli, wurde der sorbische Gottesdienst festlich wie jedes Jahr in der Johanneskirche begangen. Auch der Seidewinkler Chor hatte im Gottesdienst seinen ersten öffentlichen Auftritt in diesem Jahr.
Fröhlich und bei Bilderbuchwetter fuhren einige Kremser, auch wir Zeißiger wieder mit unserem Heinz Forche, in Begleitung der Königswarther Blasmusikanten nach Bergen. Wegen der Pandemie fand in Bergen alles im Freien statt. An der Bergener Gaststätte ließ es sich herrlich unter den großen Bäumen im kühlen Schatten feiern. Es wurde gegessen, gesungen und getanzt. Genau wie wir, trugen an diesem Tag fast alle Gäste wieder die schöne Hoyerswerdaer Tracht – ein wunderbarer Anblick.
Wir meinen, dass das auch ein Beweis dafür ist, dass das Herzstück der Kleidung, die Tracht, immer noch sehr beliebt ist. Ja, wir behaupten, dass Tragen der Tracht ist die größte Leidenschaft, die ein Mensch besitzen kann. Es ist eine unverwechselbare Verbindung zur Heimat, zum Wohnort und zu den Menschen. Ein Denkmal kann man nicht mitnehmen, aber eine Tracht ist überall kleidsam und gibt ihren Träger zu erkennen.
Den alljährlichen Grillabend richtete Famile Forche aus, verbunden mit der Nachfeier des 70. Geburtstages von Heinz Forche. Dafür Heidi und Heinz Forche unseren herzlichen Dank.
So könnte es jetzt weiter gehen, aber die Schatten von Corona legen sich schon wieder über mögliche Planungen für die Zukunft. Es bleibt also erst mal die Hoffnung, wenigstens regelmäßig Proben durchführen zu können. Dies hätte natürlich einen guten Nebeneffekt. Wir könnten uns neuen Tanzpaaren, die sich uns gerne anschließen würden, für ihre ersten Schritte intensiver widmen. Wer gerne das Tanzbein schwingt und sich vorstellen könnte, die sorbischen Tänze, die sorbischen Trachten, Bräuche und Traditionen mit uns gemeinsam am Leben zu erhalten und zu präsentieren, ist gerne in unserer Gemeinschaft gesehen. Denn wir wollen die überaus reizvolle sorbische Folklore der Hoyerswerdaer Region bewahren und sind bestrebt, weiterhin das sorbische Volk über regionale Grenzen hinaus bekannt zu machen.
Unsere Berichte über Aktivitäten, Auftritte und Reisen über Ländergrenzen hinweg zeigen, dass neben emsigen und schweißtreibenden Proben auch vielfältige Auftritte, Begegnungen und Erlebnisse im In- und Ausland gehören.
Dabei gilt für uns: Jugendlich sind alle unter 35 Lenzen, danach beginnt bis 65 das Mittelalter, es folgt bis 85 das Hochmittelalter und alles was drüber liegt ist die Spätrenaissance. Da können wir wiederholt nur aufrufen:
Traut Euch und verstärkt unsere Reihen, egal in welchem Alter.