Beim Oktoberfest in Calella

Vom 27. September bis 4. Oktober weilte eine 23-köpfige Gruppe der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig beim Oktoberfest an der Costa Brava.

Carla Mattern schrieb am 12.10.2019 in der Sächsische Zeitung (Ausgabe Hoyerswerda)

Annemarie-Polka beim Oktoberfest

An der spanischen Costa Brava gestalten Tänzer und Musiker aus ganz Europa das Fest. Mittendrin: Die Zeißiger!

Nanu, wo kommen Sie denn her? Das war eine Frage, auf die so gut wie jeder aus der 23-köpfigen Gruppe schon auf dem Hinweg an die spanische Costa Brava Auskunft geben durfte. Die Männer und Frauen von der sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig und die sie begleitenden Fans taten das mit großer Freude. Sowohl der Unterschied zwischen Serben und Sorben als auch die Tänze interessierte nicht nur Stewardessen im Flieger nach Zürich, Mitarbeiter an den Sicherheitsschleusen oder andere Fluggäste. Denn mit ihren neuen Gruppen-T-Shirts mit dem Volkstanzgruppen-Logo drauf fielen von Beginn der einwöchigen Reise an die Zeißiger auf und sorgten damit für viel Neugierde.

Seit 32 Jahren wird‘s gefeiert

Und dieses Interesse hielt an. Auch am Reiseziel, dem kleinen katalonischen Ort Calella an der Costa Brava. Der lädt seit 32 Jahren zum Oktoberfest ein. Für zwei Wochen stehen das große Festzelt und die Bühne an der Kirche in der Ortsmitte. Täglich tanzen und musizieren Gruppen aus vielen Ländern Europas. Manche Gruppen und manche Besucher halten dem Ort seit Jahren die Treue und berichten so begeistert davon, dass sie andere neugierig darauf machen. So ging es auch den Zeißigern.

Von einer Köpenicker Folkloretanzgruppe erfuhren sie von dem Oktoberfest an der Costa Brava. Wenn sich auch der eigentliche Plan zerschlug, gemeinsam mit den Köpenickern aufzutreten, die wie die sorbische Volkstanzgruppe Zeißig Mitglied im Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverband sind, so war das kein Grund, die Reise abzusagen. Im Gegenteil: So tanzten die Sorben ihre Tänze auf der Bühne, und einige angereiste Köpenicker klatschten und schunkelten vor der Bühne mit.

Natürlich macht es einen großen Unterschied, ob das in eigener Tracht geschieht oder eben im Vereins-T-Shirt. Schon am Eröffnungstag des Oktoberfestes, dem letzten Sonnabend im September, führten die Zeißiger ihre Trachten aus. In einem langen Zug marschierten die Musiker und Tänzer von mehr als 20 Gruppen bei schönstem Sommerwetter durch das hübsche Städtchen am Mittelmeer. Erstmals kamen sich die Mitglieder der angereisten Gruppen näher. Viele Urlauber, Touristen, Einheimische ließen sich das Ereignis nicht entgehen, und sahen sich die Gestalter des Oktoberfestes an. Aus Geschäften, von Balkonen, von Parkbänken und den Gehwegen entlang der Festumzugstrecke winkten, jubelten und knipsten die Zuschauer die Gruppen. Nachdem der Festzug in der Ortsmitte an der Kirche sich dann auflöste, waren die Zeißiger ein beliebtes Fotomotiv.

Aber das kennen sie ja von anderen Reisen wie zu den Sorben-Nachfahren im texanischen Ort Serbin oder von dem Wettbewerb in der chinesischen Stadt Shanghai. Ihre zwei Auftritte im Festzelt absolvierten sie souverän. Danach war dann Gelegenheit, den anderen zuzuschauen und mitzufeiern. Wenn es auch keine Maß Bier gab, wie beim Oktoberfest in München, das spanische Bier schmeckte auch. Zumal der Veranstalter die eingeladenen Gruppen auch mit Freibier-Marken versorgte für ihr Engagement auf den Bühnen im Festzelt und an der Kirche.

„SagradaFamília“ begeisterte

Bei bestem Sommerwetter nutzten die reisefreudigen Zeißiger natürlich die Woche an der Costa Brava auch für Ausflüge. Sie erkundeten während einer Küstenrundreise unter anderem den Urlauberort Tossa del mar. Schwer beeindruckt waren alle von Barcelona, der katalonischen Hauptstadt. Die römisch-katholische Basilika SagradaFamília begeisterte alle.

Schon seit 1882 wird an der vom Star-Architekten Antoni Gaudí begonnenen Kirche gebaut. Reiseführerin Carmen ließ keine Zweifel daran, dass die Kirche zum 100. Todestag von Gaudí im Jahr 2026 fertig wird. Parallelen zum Jahrhundertbauwerk Haupstadtflughafen BER wurden schnell aus den Köpfen verscheucht. Genau so wie die Nachrichten aus der Heimat, die von Dauerregen, Nachtfrost und stürmischen Winden berichteten. Bei einem Bad im Mittelmeer und einem Sonnenbad am Hotelpool, bei guter Blas-, Marsch- und Swingmusik und entspannten gemeinsamen Abenden ließen es sich alle gut gehen und genossen das Zusammensein.

Und freuten sich schon insgeheim auf die neugierigen Fragen auf der Rückreise von Barcelona über München nach Dresden, wieso sie Oktoberfest-T-Shirts tragen, auf denen statt München Calella steht.

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Zeißiger Hoffest 2019

Wie bereits bei den zurückliegenden Zeißiger Hoffesten, stellte Familien Manfred Holder ihren Hof der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig zur Verfügung. 

In diesem Jahr mutierte der Hof zu einem Westernhof mit scharfen Speisen wie Chili con Carne und Rindfleisch mit Meerrettich. 

Auf der Freilichtbühne wurden verschiedene Westerntänze vorgeführt. Vorab erklärt Gabi Linack den Hintergrund: „Als 1854 rund 600 Sorben die Lausitz in Richtung Amerika verließen, gründeten sie in Texas den Ort Serbin und fanden eine neue Heimat. Heute wollen wir an diese Ereignisse erinnern.“

Seit 1988 finden in Serbin zwei sorbische Feste statt, die Vogelhochzeit im Januar und das „Wendish Fest“ im September. Zu Letzterem war die Tanzgruppe 2003 und 2011 eingeladen. Von dort brachten die Tänzerinnen und Tänzer die ersten Westerntänze mit. Weitere Tänze erlernten sie von dem befreundeten Ehepaar Sieglinde und Hans Kossack, das viele Jahre in Baden-Würtemberg lebte und aktiv in einem Westernclub tanzte.

Im Anschluss wetteiferten einige Damen im Sägen mit der Schrotsäge, ein in Texas weit verbreiteter Wettbewerb bei Volksfesten.

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Auftritt beim „Altstadtzauber“

Unter dem Slogan „Altstadtzauber Hoyerswerda“ wurde vom 30.05. bis zum 02.06. rund um den historischen Marktplatz gefeiert. Mit sportlichen Aktivitäten, Kinderprogrammen und vielfältigen Präsentationen der örtlichen Vereine feierte Hoyerswerda das nunmehr zweite Fest dieser Art. Zahlreiche Händler und Gewerbetreibende luden zum Schauen und Kaufen ein.  

Sorbisches Programm

Erstmalig gestalteten die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V.und der Sorbische Kinderverein Zeißig e.V. gemeinsam ein Bühnenprogramm mit sorbischen Tänzen, Liedern und Gedichten. 

Gabriela Linack, Mitglied der Zeißiger Tanzgruppe und Beauftragte für sorbische Angelegenheiten der Stadt Hoyerswerda sprach im Rückblick auf die Teilnahme am Deutsche Trachtenfest in Lübben über das Engagement der Tanzgruppe für die Erhaltung und Pflege der sorbischen Tracht. Unter Verweis auf die vier noch existierenden Trachtengebiete der Sorben erläuterte sie, woran man den familiären Status einer Frau erkennt.

Marcel Braumann, Vorsitzender des Domowina-Regionalverbandes Hoyerswerda, nutzte seine kurze Ansprache für ein Loblied auf die sorbische Tracht und hatte sich eine Krawatte mit den Farben der sorbischen Fahne umgebunden. Er erinnerte an die Gründung der Domowina – das sorbische Wort für Heimat – im Gebäude der heutigen Kulturfabrik und zeigte sich erfreut über die sorbischen Sprachdarbietungen der Kinder und die sorbische Ansage der Vereinsvorsitzenden des Sorbischen Kindervereins, Annett Rößler.

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Deutsches Trachtenfest in Lübben 2019

Organisiert vom Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverband, in dem wir seit 2013 Mitglied sind, trafen sich vom 17. bis 19. Mai etwa 2.000 Trachtenträger des Deutschen Trachtenverbandes in Lübben(Spreewald)/Lubin(Błota) zum Deutschen Trachtenfest und brachten den Glanz von Stoffen und Farben und die Lebensfreude durch Musik und Tanz auf die Bühnen der Stadt. Zum neunten Mal seit der Wiedervereinigung Deutschlands feierten die Trachtengruppen zwischen Bodensee und Nordsee, Saarland und Spreewald ihr großes Fest, das nur alle 3 bis 5 Jahre stattfindet.

Gemeinsam mit der Trachtengruppe aus Seidewinkel repräsentierten wir, die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V. den rund 40.00 Gästen des Festes die Tracht der Sorben der Region Hoyerswerda. Nach den jeweils gut 20-minütigen Auftritten am Freitag und Sonnabend beteiligten wir uns mit 20 Mitgliedern am Sonntag am großen Umzug der fast 70 beteiligten Trachtengruppen durch die Gastgeberstadt Lübben.

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Fest der Vereine 2018

Ein heißer Sommer beim Zeißiger Fest der Vereine 2018

Unter dem Motto „Ein heißer Sommer in Zeißig“ zeigten wir am 8. Dezember 2018 das, was wir am besten können – tanzen.

Das Konzept für das Programm entwickelte Waltraud Hartmann. „Wir wollten zeigen, dass sich die Tänzerinnen und Tänzer auch nach dem 20-jährigen Bestehens des Vereins immer noch fit und sexy fühlen“, war die Motivation. In luftig-lockerer Kleidung erinnerten die Tänzer an den heißen Sommer in diesem Jahr und eröffneten die Show mit einem Potpourri flotter Altberliner Tänze. Damals von den Dienstmädchen mit in die Lausitz gebracht, gehören Titel wie „Max du hast das Schieben raus“, von Adelheid und Martin Herrmann perfekt in Szene gesetzt, dazu.

Zum Auftakt zog Moderatorin Gabriela Linack in sorbischer Arbeitstracht ihren Co-Moderator Hans Groba, gekleidet im traditionellen Badeanzug der 1920er Jahre, in einem Holzbottich sitzend durch den Saal und sorgte so für die ersten Lacher. 

In der weiteren Moderationen zogen sie über so manches Zeißiger Problem her und waren sich auch nicht zu schade, vor der eigenen Tür zu kehren.

Passend zum Hühnertanz gab es noch eine moderne Geschichte von Max und Moritz, in der die beiden Taugenichtse der Witwe Bolte die Idee schmackhaft machten, die Eier ihrer Hühner durch anhaftende Federn und Hühnerkacke als Bio-Eiern zu vermarkten. 

Mehrere Tanzeinlagen, zum Teil Ausschnitte aus den von Helga Hansch choreograipherten Tanzspielen, widmeten sich dem bäuerlichen Alltag und der Ernte. Den Abschluss bildete der Tanz auf der Tenne, von Janine Sulk live begleitet auf dem Akkordeon. In besonderer Erinnerung bleiben wird natürlich auch der Hühnertanz in tollen und auffälligen Kostümen. Dass am Ende der Fuchs alle Hühner zur Strecke bringt, während die Männer gemütlich in der Kneipe zechen, gehört leider auch zur bitteren Realität der Zeißiger Hühnerhalter. Lustig war es aber trotzdem.

Den Staffelstab für das kommende Jahr übergab Vereinsvorsitzende Waltraud Hartmann an Frank Schmaler vom Sportverein Zeißig.

Weitere Fotos hier!

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Großes Altstadtfest in Hoyerswerda 2018

Hoyerswerda feiert – und wir sind dabei

Die Stadt Hoyerswerda feiert in diesem Jahr die Ersterwähnung vor 750 Jahren. Eine Zeit, die durch die Aufsiedlung der Lausitz geprägt war, mit Neugründungen und Erweiterungen von Ortschaften durch überwiegend deutsche Siedler.

Beim Großen Altstadtfest am 3. Juni zeigten sorbische und deutsche Kulturgruppe, wie sorbische Tänze, die sorbische Sprache sowie Sitten und Bräuche der Lausitz in der heutigen Zeit gepflegt und weiter entwickelt werden.

Gemeinsam mit dem Chor Seidewinkel e.V., der Sorbischen Trachtengruppe Seidewinkel e.V., dem Deutsch-Sorbischen Ensemble Cottbus e.V., der Brauchtumsgruppe „Krabat“ e.V. Schwarzkollm und der Jugendtanzgruppe Bröthen gestaltete die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V. den Sorbischen Kulturmittag und -nachmittag beim Großen Altstadtfest 750 Jahre Hoyerswerda. Neben traditionellen und neu choreografierten Tänzen erfreuten die Tanzspiele über Sitten und Bräuche der Sorben die zahlreichen Zuschauer und Fans der Kulturgruppen.

Zur Annemarie-Polka, die vor der Bühne inszeniert wurde, waren auch die Zuschauer herzlich eingeladen. 

Auftritt der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig e.V. beim Altstadtfest in Hoyerswerda. Gemeinsam mit weiteren deutschen und sorbischen Kulturgruppen zeigten sie, wie das sorbische Brauchtum gepflegt und weiterentwickelt wird.
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7. Trachtenball 2018

Der inzwischen siebente Zeißiger Trachtenball begann am 26. Mai 2018 traditionell mit dem Einmarsch der Paare in den Saal der Gaststätte „Grüner Kranz“ und der anschließenden Polonaise, die auch in diesem Jahr von der Choreografin und Tanztrainerin Helga Hansch in Szene gesetzt wurde.

Zuvor begrüßte Waltraud Hartmann die Gäste in sorbischer und deutscher Sprache und eröffnete den Ball mit dem Satz: „Wir wollen durch das gemeinsame Tanzen unsere Verbundenheit manifestieren“. Zu den fast hundert Gästen gehörten neben vielen Zeißigern auch Vertreter der Sorbischen Trachtengruppe Seidewinkel, des Heimatvereins Neustadt/Spree und des Heimat- und Trachtenvereins Burg/Spreewald – eine bunte Mischung regionaler Trachten und festlich gekleideter Blasmusikfans. 

Doch bevor die Lausitzer Blasmusikanten aus Welzow richtig loslegten, zeigten die Zeißiger zwei von Helga Hansch neu choreografierte Tänze, die Borsicka Polka und den Tanz „Rauschende Birken“. Zwischendurch stimmte Martin Herrmann das Lied „Hanka, budź wjesoła“ an, und alle Gäste im Saal sangen mit. Für Textsicherheit sorgten die auf den Tischen verteilten Liedtexte.

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Krabatfest in Bautzen

Unter dem Motto „Ein Blumenstrauß sorbischer Tänze“ beteiligte sich die Sorbische Volkstanzgruppe aus Zeißig mit einem rund 30-minütigen Auftritt am umfangreichen Bühnenprogramm des Krabatfestes, das am 15. April auf der Ortenburg in Bautzen ausgerichtet wurde. 

Neben den traditionellen sorbischen Volkstänzen gehören zahlreiche selbst choreographierte Tänze zu den markantesten Darbietungen des Ensembles.  

Fast jedes Jahr gelingt es der langjährigen Choreographin Helga Hansch, im Rahmen der 14-tägigen Proben einen neuen Tanz einzuüben. „Ohne Helga würde es nicht funktionieren“, erläutert Gabriela Linack, Chefin der Zeißiger Tanzgruppe, im Gespräch mit Moderatorin BognaKoreng.„Sie organisiert den Ablauf und schreibt die sogenannten Muttizettel, auf denen steht, wer wann seinen Auftritt hat.“ 

So erfahren die Zuschauer auch, dass die Tanzgruppe im vergangenen Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feierte und alle am Auftritt Beteiligten von Anfang an dabei sind.

Besonders freuten sich die vielen Zuschauer auf den Höhepunkt des Auftritts, auf die Aufführung des Tanzspiels „Die Mittagsfrau“. 

Zu den Hintergründen der Handlung sagt Gabriela Linack: „Ausgangspunkt war die sorbische Sage von der Mittagsfrau (připołdnica)“. Ein junges Mädchen wird während der Mittagszeit bei der Feldarbeit von der Mittagfrau ertappt. Um ihr Leben zu retten, muss sie eine Stunde über den Flachsanbau reden. Nachdem ihr dies gelungen ist und die Uhr vom Kirchturm ein Uhr schlug, verschwand die Mittagsfrau für immer.

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